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Ein Projekt genau zur richtigen Zeit: Going Live – Digitale Werkstattschulen für Integration und Förderung

von | Feb 23, 2023 | Bericht

Alles hat ein Ende… oder vielleicht nicht ganz?

Im September endete nach anderthalb Jahren das Projekt “Going Live – Digitale Werkstattschulen für Integration und Förderung”, welches die Pacemaker Initiative mit Unterstützung des Systemhauses IMAP an zehn Dortmunder Schulen durchgeführt hat. Gefördert wurde das Projekt durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union, die Wilo Foundation und die Kinder- und Jugendstiftung Generalkonsul Manfred O. Schröder und Helga Schröder sowie die Stadt Dortmund.

Ziel des Projektes war es, die Schulen in der digitalen Schulentwicklung zu unterstützen, Lehrkräfte sowie Schüler:innen im Hinblick auf zukunftsfähiges Lernen fortzubilden und besonders die Förderung von Schüler:innen aus Drittstaaten mit digitalen Hilfsmitteln zu stärken. 
Wir sind uns sicher, dass das offizielle Ende des Projekts nur der Anfang für eine nachhaltige Transformation des Lernens an den Projektschulen ist. Deshalb geben wir hier einen Einblick in die durchgeführten Maßnahmen, unsere Erkenntnisse und die kleinen und großen Erfolge des Projekts. 

Zwei jugendliche Jungen sitzen mit zwei Lehrerinnen am Tisch. Sie sind im Austausch.

Was haben wir eigentlich gemacht? 

In den drei Modulen Prozessberatung, Fortbildung und Netzwerk wurden die Projektschulen mit zahlreichen Maßnahmen begleitet.  

Insgesamt hat Pacemaker 40 Schulentwicklungsgespräche mit den Steuergruppen geführt, in denen Ziele für die digitale Schulentwicklung definiert wurden sowie Maßnahmen, um diese zu erreichen. Unter diesen Gesprächen waren auch drei Medienkonzept- sowie vier Visionsworkshops.  

„Es gab immer eine hohe Motivation, die Digitalisierung sinnvoll voranzutreiben, dafür brauchte es aber externe Unterstützung und diesen positiven Druck. Die nette, offene und zugewandte Kommunikation war genau das, was wir gebraucht haben. Es entstand bei uns nie das Gefühl, nicht weit genug zu sein oder sich verstecken zu müssen.“ (Britta Hausherr, Schulleiterin Stift-Grundschule)
 

Eine Hand zeigt auf ein iPad, auf dem eine Präsentation zu sehen ist.

Um die Lehrkräfte fortzubilden, gab es einerseits das Angebot digitaler Cluster Coachings. In themenspezifischen Kleingruppen wurden die Lehrkräfte von Expert:innen unterstützt, zeitgemäßes Lehren und Lernen praktisch werden zu lassen. Themen dieser Kleingruppen waren beispielsweise Sprachförderung mithilfe digitaler Tools, digitale Medien im Deutsch-, Englisch- oder Matheunterricht, kollaboratives Arbeiten mit Schüler:innen und Erstellung von Erklärvideos für und mit Schüler:innen. Insgesamt wurden 55 Cluster gebildet. 

An der Diesterweg-Grundschule hat eine sogenannte Digitale Unterrichtswerkstatt in Präsenz stattgefunden. Dabei wurden vier Tandems aus Lehrkräften und Digitalxepter:innen gebildet, die gemeinsam Unterrichtsstunden mit neuen Lehrmethoden geplant und durchgeführt haben. Das Gelernte wurde im Anschluss durch ein Barcamp an das Kollegium weitergegeben. 

„Die Digitale Unterrichtswerkstatt war ein Highlight im Projekt und wird vielen lange in Erinnerung bleiben. Das Barcamp-Format möchten wir intern weiter nutzen.” (Diesterweg-Grundschule)
 

Mit Barcamps und pädagogischen Tagen wurden auch Fortbildungs- und Austauschformate geschaffen, die die Kollegien in ihrer Gesamtheit ansprechen. Pädagogische Tage sind einerseits eine Herausforderung, da das gesamte, meist sehr heterogene, Kollegium anwesend ist und erreicht werden muss und andererseits eine große Chance, da hier das Gesamtkollegium mit dem Projekt und den Projektmitarbeitenden in Berührung kommt, sodass auch eine große Wirkung erzielt werden kann. Durch die Begleitung durch externe Partner:innen wie die Pacemaker Initiative können sich alle Kolleg:innen auf Augenhöhe begegnen, werden zu überfachlichem Austausch angeregt und Entwicklungsstände können angeglichen werden. Insgesamt haben über 350 Lehrkräfte an diesen Veranstaltungen teilgenommen. 

All diese Maßnahmen wurden natürlich nicht ausschließlich durch das Pacemaker-Team durchgeführt. Es haben zusätzlich insgesamt über 80 Personen aus dem externen Expert:innenpool der Pacemaker Initiative Lehrkräfte gecoacht, Impulsvorträge gehalten, die Schulen ermutigt und dazu beigetragen, dass Going Live gelingen konnte. 

Ein Mann zeigt auf einer digitalen Tafel auf ein TaskCards.
Gruppe von Lehrkräften scannt mit ihren iPads einen QR-Code

Ein besonderes Merkmal der Schulbegleitung durch die Pacemaker Initiative ist es, dass auch Schüler:innen an der Entwicklung teilhaben sollen. An allen zehn Schulen wurden insgesamt 266 Schüler:innen in Workshops mit digitalen Tools und zwischenmenschlichen Kompetenzen zu Botschafter:innen des zeitgemäßen Lernens ausgebildet, die beispielsweise im Unterricht technisch unterstützen können oder Lehrkräfte und Mitschüler:innen weiterbilden. Dadurch konnten sie unabhängig von ihren Leistungen im Unterricht, besonders bei Sprachbarrieren, ihre Kompetenzen im Bereich digitaler Medien stärken, sichtbar machen und gleichzeitig Selbstwirksamkeit durch die aktive Teilhabe an Veränderungsprozessen in ihrer Schule erfahren 

„Wenn wir nicht erlebt hätten, wie cool das ist und wie einfach es eigentlich ist, mit den Kindern digital zu arbeiten, wenn man merkt, dass die schon relativ souverän sind – so wurde die Hemmschwelle, die iPads im Unterricht zu nutzen, für uns niedriger, und der Wunsch, das zu erhalten, größer.“ (Meike Bergmeier, Lehrerin Stift-Grundschule) 

Ein besonderer Vorteil des Projekts war es, dass 10 Schulen aus der gleichen Stadt teilgenommen haben und somit auch die regionale Vernetzung Teil von Going Live war. Es haben insgesamt 10 digitale Netzwerktreffen für die teilnehmenden Schulen stattgefunden, bei denen es Input und Austausch zu Aspekten zeitgemäßer Bildung mit besonderem Fokus auf sprachsensiblem Unterricht gab. Außerdem haben zwei größere Vernetzungsveranstaltungen – davon eine in Präsenz – stattgefunden, die den Schulen und Vetreter:innen der Stadt Dortmund den gemeinsamen Raum boten, sich über die angestoßenen Entwicklungen auszutauschen und die Zusammenarbeit zu stärken. Dabei wurden auch die unterschiedlichen Bedarfe der einzelnen Schulen sichtbar. Einige Schulen waren noch ganz am Anfang und andere schon deutlich weiter in der digitalen Schulentwicklung fortgeschritten. 

Das Projekt kam genau zum richtigen Zeitpunkt und hat uns bei den ersten Schritten der Digitalisierung begleitet.“ (Ricarda-Huch-Realschule)” 

Was haben wir aus Going Live gelernt?

Am Ende des Projekts haben Abschlussgespräche mit allen Schulen stattgefunden, um Going Live individuell auszuwerten. Einige Punkte kamen immer wieder auf und lassen sich somit als Key Learnings identifizieren.

 

Schüler:innen-Partizipation 

Die Einbindung der Schüler:innen war für alle Schulen wichtig. Im Alltag scheint es noch schwer, sie in bestehende Strukturen zu integrieren, aber einige Schulen können hier Vorreiter sein und zeigen, wie es gehen kann. Jedoch ist ein großes Engagement der Lehrkräfte für die Verstetigung nötig. 

Die Workshops mit den Schüler:innen wurden ebenfalls hervorgehoben und führten beispielsweise dazu, dass die Experten-Kinder einer Schule nun einmal im Quartal aus den verschiedenen Klassen zusammenkommen, um eine Tablet-Konferenz abzuhalten, neue Tools auszuprobieren und bei der Einführung dieser im Unterricht helfen zu können. 

Grundschulen nehmen mehr mit 

Der Einfluss auf kleine Systeme, die Grundschulen, war besonders groß. Diese messen den Maßnahmen im Projekt besonders großen Wert für den Prozess der digitalen Schulentwicklung bei. 

Stetigkeit zahlt sich aus 

Die stetige Präsenz zeitgemäßen Lernens durch die Maßnahmen im Projekt führte dazu, dass trotz hoher Belastung der Lehrkräfte durch zusätzliche Herausforderungen wie Pandemie, Personalmangel und hohe Krankenstände eine stetige Weiterentwicklung von Konzepten und Aktivitäten im Bereich der digitalen Bildung stattfand.

Cluster Coachings anpassen 

Die Cluster Coachings erweisen sich weiterhin als gewinnbringendes Format, bei dem viel gelernt werden kann. Neben viel Lob und Begeisterung wurden auch hilfreiche Vorschläge zur Besserung gemacht. 

  • Die Einteilung der Gruppen nach Vorerfahrungen scheint relevanter als nach Interessen. 
  • Die zeitlichen Ressourcen der Lehrkräfte sind sehr knapp und erschweren die Umsetzung des Cluster Coachings. Gegebenenfalls kann es durch eine Digitale Woche o. Ä. ersetzt werden, wenn die Umsetzung des zeitintensiven Formates aufgrund einer starken Belastung nicht möglich ist. 
Zusammenarbeit mit der Pacemaker Initiative 

Die angenehme Zusammenarbeit mit dem Pacemaker-Team und die Flexibilität der Referent:innen wurden von den Schulen wertgeschätzt. 

Präsenzformate stärken 

Präsenzformate sind wichtig für die Beziehungsarbeit und oft auch für die Akzeptanz und Motivation im Kollegium.  

Das war erst der Anfang 

Die Unterrichtsentwicklung in den Schulen war teilweise herausfordernd, denn zunächst war die Grundlagenarbeit mit der Technik nötig. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für die Weiterarbeit, um tiefer einzusteigen und Gelerntes zu verstetigen. 

“Schade, dass das Projekt endet, jetzt mit der Ausstattung und den Basiskenntnissen könnte man gemeinsam so richtig loslegen.” (Freiligrath-Grundschule) 

Gruppe von jungen Menschen geht einen Gang herunter. Man sieht sie von hinten.

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