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Praxiserfahrung Förderschule

von | Jul 13, 2021 | Bericht

Im Rahmen des Projektes „Schule in der digitalen Welt“ in Kooperation mit dem Stifterverband der Deutschen Wissenschaft e.V. hat die Pacemaker Initiative das Seminar „Berufsfeldpraktikum Digital“ des ZfL der Universität zu Köln begleitet. Hier wollen wir zwei Studierende zu Wort kommen lassen, die über ihre Lernerfahrungen an der Förderschule berichten.

Beitrag von Till Dorweiler

 

Mein Name ist Till Dorweiler, ich bin Student an der Universität zu Köln und führe dieses Semester das Berufsfeldpraktikum durch. Unsere Aufgabe ist es, in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Pacemaker“ ein Projekt mit der Förderschule „Vorgebirgsschule Alfter“ durchzuführen, in welchem wir durch Nutzung digitaler Medien den Unterricht bereichern sollen. Anhand eines neu entdeckten Tools oder bereits genutzten Tools sollen wir uns ein Konzept überlegen und eben dieses dann den Lehrerinnen und Lehrern der Förderschule vorstellen.

Diese Aufgabe stellt mich persönlich vor eine große Herausforderung. Angefangen damit, dass ich selbst so gut wie nichts über Förderschulen wusste im Vorhinein, hat den Einstieg in das ganze Thema nicht unbedingt einfacher gemacht. Mir war nicht klar, dass es diese Unmengen an verschiedensten Förderschulen gibt, die sich weit über meine Erwartungen hinaus erstrecken. Heterogenität ist hier der entscheidende Begriff. Nicht nur die Förderschulen im Vergleich, auch innerhalb einer bestimmten Förderschule sind immens starke Unterschiede und Abweichungen seitens der Schülerschaft vorzufinden. Manche Schülerinnen und Schüler sind prinzipiell nur leicht eingeschränkt, lernen langsamer und nehmen langsamer neue Dinge auf, können aber größtenteils alles selbst erledigen. Andere hingegen können nicht sprechen oder sich gar bewegen. Dies stellt die Lehrerinnen und Lehrer immer wieder vor riesige Herausforderungen, was mich besonders bei unserer Online-Hospitation stark beeindruckt hat.

Gerade dieses hohe Maß an Heterogenität macht mir hinsichtlich der Ausarbeitung unseres Projektes stark zu schaffen, jedoch ist es schon besser nach der letzten Interviewrunde mit den Ansprechpartnern der Schule geworden. Mein Praktikumsberater Julian riet mir, mich auf den Sportunterricht zu konzentrieren und hinsichtlich dessen mein Projekt zu gestalten, da Sport immer etwas ist, was vielen Spaß macht, wo schnell Leute zu begeistern sind und was mit Bewegung verbunden ist, was generell immer gut ist. Aber gerade in Bezug auf Sport kam mir immer wieder die Erkenntnis, egal in welche Richtung/Spielform etc. ich dachte, dass es zu anspruchsvoll ist und man es vielen nicht recht macht. Beispielsweise das Rückschlagspiel Badminton bietet eine wunderbare methodische Übungsreihe, um die verschiedenen Schläge technisch sauber zu erlernen. Gerade für solche Zwecke lassen sich super analytisch ausgelegte Bild- und Videotools verwenden, um Dinge besser zu veranschaulichen und es den Schülern näher zu bringen. Trotzdem kam ich leider nach solchen oder ähnlichen Überlegungen oft zu dem Entschluss, dass es unmöglich ist, wenn die Hälfte der Klasse keinen Fuß vor den eigenen setzen kann, ohne äußerliche Hilfestellung zu erlangen.

 

Zudem habe ich erkannt und den Eindruck gewonnen, wie sehr die Institution Förderschule unterm Radar verloren geht.

 

Niemand kümmert sich wirklich um Förderschulen. Erst recht nicht befassen sich genug Leute mit wichtigen Thematiken diesbezüglich. Diese Erkenntnis stammt nicht nur aus meinen persönlichen Eindrücken, sondern resultiert auch aus den Schilderungen der Lehrer der Schule. Um mal ein paar Dinge die schief laufen näher zu benennen, hier mal ein paar Fakten:

– Die Förderschulen wurden explizit in keinem der ersten 10 Hygienekonzepte der Stadt bzw. des Ministeriums erwähnt. Im Verlauf der Pandemie, bei Veränderungen, neuen Vorschriften etc. wurden sie immer außer Acht gelassen. Erst im 13 oder 14 Konzept, welches Erneuerungen darstelle, fiel der Begriff Förderschule. Dies ist erschreckend, weil es genauso als wichtige Institution behandelt werden sollte, wie beispielsweise Gymnasien. Gerade Förderschulen in denen Kinder sind, die nicht allein lebensfähig sind, können nicht komplett auf Betreuung verzichten.

– Auch, dass kein Lehrplan für Förderschulen NRW existiert, zeigt deutlich, wie wenig Aufmerksamkeit Fördereschulen seitens des Bildungsministeriums erhalten. Dies ist eine traurige Erkenntnis. Die Lehrkräfte hingegen machen sich diese zu Nutze bzw. machen das Beste draus. Ihrer Meinung nach sei dies kein Nachteil, da ihnen so mehr Freiraum und Kreativität bleibt, Unterricht so zu gestalten, wie sie es für richtig halten. Zudem gibt es einen Kernlehrplan für Förderschulen in Bayern, woran sie sich immer wieder orientieren können und dies auch können.

 

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass ich persönlich das ausgewählte Seminar in Begleitung mit dem Unternehmen Pacemaker als sehr sinnvoll und wichtig in Vorbereitung für den späteren Lehrberuf erachte, da Medienkompetenz generell an allen Schulen viel zu wenig vorhanden ist. Zudem eröffnet sich durch den Förderschulaspekt ein komplett neuer Blinkwinkel auf die Institution Schule, welcher ohne dieses Seminar mit dem dazugehörigen Projekt vermutlich nie dagewesen wäre. Ich hoffe sehr, dass immer mehr Menschen sich mit Förderschulen beschäftigen und die Leute lernen wertzuschätzen, was die Lehrer auf Förderschulen wirklich leisten. Die Institution Förderschule sollte sowohl gesellschaftlich als auch staatlich deutlich mehr Beachtung geschenkt kriegen als momentan.

Beitrag von Martha Togusidou

 

Wir hatten die Aufgabe, ein digitales Tool für den Unterricht zu finden und dieses beispielhaft in den Unterricht an einer Förderschule einzubauen. Zu Beginn musste ich mich erst einmal über unterschiedliche Tools informieren. Dabei habe ich viele verschiedene Apps kennengelernt (Kahoot, Mentimeter, mysimpleshow etc.) und auch ausprobiert. Hierbei entscheid ich mich für Kahoot, weil es viele großartige Funktionen hat, die einfach und schnell umzusetzen ist. Bei der Auswahl war es mir wichtig auf die Eingeschränktheit der Schüler Rücksicht zu nehmen und diese miteinzubeziehen. Mit dem vorherigen Wissen über Förderschulen und einer Recherche erstellten ich ein Beispiel zum Thema Kahoot im Fach Natur.

 

Obwohl ich es in meinen Augen banal und simpel gestaltet habe, merkte ich nach der Hospitation, dass ich die Aufgabe nicht richtig umgesetzt habe. Ich habe zu viel verbale Interaktionen eingebaut, wobei ich während der Hospitation merkte, dass mehr als die Hälfte der Klasse nicht sprechen konnte. Außerdem habe ich das Kahoot unbearbeitet eingebaut, da ich dachte, es sei bereits simpel genug, jedoch erwies sich dies auch als falsch.

Ich lernte, dass es an einer Förderschule nie zu leicht sein kann.

Die Schüler: innen an einer Förderschule sind alle aus unterschiedlichen Gründen dort. Manche können nicht reden, manche können sich nicht bewegen und manche sind kognitiv eingeschränkter als andere. Aus diesem Grund musste ich es so verständlich gestalten, dass jeder die Aufgabe versteht. Dabei hat Julian (unsere Pacemaker Ansprechperson) mir den Tipp gegeben so viele Sinne wie nur möglich anzuregen, sodass die Aufgabe auch nur durch eins der Sinne verständlich wird. Dies erschien mir sinnvoll, doch bei der Umsetzung bin ich auf einige Schwierigkeiten gestoßen. Man konnte weder einen Ton einfügen, ohne einen Aufpreis zu zahlen, noch konnte man ohne weiteres die Antwortmöglichkeit simpler gestalten. Vieler solcher Probleme begegneten mir bei der Erstellung der Beispielaufgaben.

 

Zusammenfassend stellte ich fest, dass es gar nicht so einfach ist, einen Unterricht so zu gestalten, dass ihn jeder versteht, insbesondere, wenn die Klasse auf einem heterogenen Stand ist. Die Hospitation hat mir gezeigt was es für Möglichkeiten gibt den Unterricht individuell zu gestalten. Durch das Projekt habe ich gelernt ein Tool in den Unterricht einzubauen und das sogar so, dass jeder es versteht und mitmachen kann.

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