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Das erste Mal digital – Ein pädagogischer Ganztag an der Förderschule

von | Dez 3, 2020 | Bericht

Der pädagogische Tag an der Vorgebirgsschule in Alfter wurde durch die Pacemaker Initiative im Rahmen des Programmes „Schule in der digitalen Welt“ unterstützt, welches durch den Stifterverband durch die deutsche Wissenschaft und der Heinz-Nixdorf Stiftung gefördert wird. Wir bedanken uns bei der Schule, den Referierenden und allen weiteren für die Unterstützung.

9:00: Die ersten Gesichter trudeln in die Videokonferenz herein. Es ist der informelle Start für den pädagogischen Tag an der Förderschule. Lange haben wir auf diesen Termin hingearbeitet und mussten den ersten Versuch Corona-bedingt verschieben. Lange wurde diskutiert, ob wir uns unter Hygienemaßnahmen vor Ort sehen wollen, aber am Ende überwog der Gedanke: Wenn nicht der pädagogische Tag zum Thema Digitalisierung, wann dann.

 

Mit müdem Schweigen beginnt der Tag, welcher hin und wieder durch technische Fragen unterbrochen wird. Der Gedanke war, dass ein gemeinsames Frühstück ein bisschen Normalität hinein bringt. Mein ungeduldiges Gemüt durchbricht die Stille: „Lasst uns einen Energizer durchführen!“ Ich erkläre dem Kollegium, was ich von Ihnen will. Alle Teilnehmenden sollten eine Bewegung zeigen und als Gruppe sich dann ohne Kommunikation auf eine Geste einigen. Nach kurzer Zeit wedeln alle mit den Armen. So wirklich wusste noch keiner, worauf er oder sie sich hier heute eingelassen haben.

9:30: Ich starte meinen Impulsvortrag „Digitalisierung und Inklusion“. Ich erkläre, dass wir vorher keine Erfahrungen mit Förderschulen haben, jedoch die Schule begleiten, weil wir die Schulform im Bildungsdiskurs unterrepräsentiert finden. Von der Marginalisierung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in unserer Gesellschaftaft ganz zu schweigen. Die Lehrkräfte nicken wahrscheinlich schweigend, sehen und hören kann ich sie nicht.

 

Die nächste Folie.

 

Zwei Grafiken zeigen den gleichen Verlauf. Die Anzahl von Bankfilialen und von Telefonzellen über die letzten Jahre. Zwei Linien, die nostalgisch das Ende einer Ära demonstrieren, in der das Internet und das Handy noch nicht unser Leben dominierten. „Die Digitalisierung führt zum Abbau von einer Infrastruktur, die mit der kostengünstigen digitalen Alternative nicht mithalten kann. Die Verantwortung jedes einzelnen wächst, um mit dieser gesellschaftlichen Entwicklung mitzuhalten. Leidtragende sind diejenigen, welche wenig Medienkompetenzen besitzen und auf diese Hilfestrukturen angewiesen sind. Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind davon mehrheitlich betroffen.“ Im Nachgang erfahre ich, dass ein Lehrer dies vorher so noch nicht gesehen hat und jetzt versteht, wieso Medienkompetenzen für die Förderschule so wichtig ist. Ich freue mich, wenn so ein Impuls wirklich Anklang findet.

Ich rede weiter, unterstützt durch einen Verweis auf Bastian Pelkas Vortrag zum Thema digitale Inklusion und den vielen Projekten, die sich dieser Thematik angenommen haben. Der Vortrag wird abgeschlossen mit einem Blick auf die bisherige Arbeit in der Schule und es wird mit der magischen Zauberformel zu den Workshops übergeleitet: Auf die Haltung kommt es an!

10:00 Die Lehrkräfte machen noch Yoga Übungen, angeleitet durch eine Kollegin. Viel trinken, gerade sitzen. Achtsamkeit begleitet den digitalen pädagogischen Tag. Die Kollegen konnten zwischen verschiedenen Workshops wählen. Vertiefung in Office365, Bookcreator, digitale Pinnwände, Excel und Word, Ursache-Wirkung-Apps, Musik Maker. Zwei Stunden wurden angesetzt, damit zu jedem Thema intensiv gearbeitet werden konnte. Die Lehrkräfte konnten iPads mit nach Hause nehmen, um dort das Arbeiten auszuprobieren.

 

Annette Pola ist Lehrerin an der Schule am Marsbruch in Dortmund und zeigt den Lehrkräften, wie die Apps „Switch Fan“ oder „Sensory Room“ den Schüler*innen ein Verständnis für das Prinzip Ursache-Wirkung geben kann. Ich selbst konnte nicht dabei sein, aber eine Benachrichtigung aus dem Workshop poppt auch bei mir am PC auf und versprüht die Begeisterung einer Kollegin für die Apps. Die Stimmung ist gut, „trotz“ digital.

Neben den Workshops gab es auch eine Technik Lobby, in welcher ein Kollege aus der Fachschaft Digitalisierung für Fragen zur Verfügung stand. Zufrieden stellten wir aber fest, dass dieser Service nicht großartig genutzt wurde, jedoch gab es Sicherheit und Struktur in den Tag.

12:45 Nach der Mittagspause wurde nochmal Kraft getankt mit der CHRS-Methode. Neben dem Werbeblock für den Weihnachtsbasar wurde die zweite Runde Workshops eingeläutet. Diesmal hieß es aber „Snack-Fortbildung“ und sollte die Lehrkräfte zum Diskutieren und Stöbern bringen. Raumwechsel war gewünscht, Vertiefung der vorherigen Themen oder Ausprobieren von Neuem. Auch ein Student aus der Uni kam dazu, welcher im Zuge seines Seminares eine Anwendung mit Keynote erstellt hat, die Schüler*innen ein besseres Verständnis von Mengenlehre beibringen soll.

13:45 Rasant ging es in den Nachmittag und einige Workshops hätten noch länger sein können. Doch die nächste Übung wurde schon angeleitet. Zur individuellen Reflexion habe ich die Lehrkräfte gebeten sich selbst auf einem leeren DinA4 Blatt zu visualisieren umringt von drei großen Kreisen. In jedem Kreis sollte eine Frage durch Piktogramme beantwortet werden.

 

1) Was hat dir heute Spaß gemacht?

2) Welche Erkenntnis hast du mitgenommen?

3) Wo siehst du noch deine Entwicklungsfelder?

Jeder für sich entwickelt ein Lernbild, welches am Ende stolz in die Kamera gehalten wird. Viele Strichfiguren zeugen von der Auseinandersetzung mit dem Tag. Vom Individuum geht es jetzt zur Gruppe. Ein gemeinsamer Austausch über die Frage, wie die Digitalisierung Einzug in den Alltag halten kann. Noch Tage davor überlegte ich, wie wir Breakout Rooms in Teams machen und wie das angeleitet werden soll. Doch dann wurde aus der Not eine Tugend gemacht.

 

14:15 TEAMBUILDUNG steht auf der geteilten Folie. Zu der oben genannten Frage sollen sich die Lehrkräfte austauschen. Das Kollegium wird in sechs Gruppen eingeteilt. Jeweils alle, die im Januar und Februar Geburtstag haben, März und April u.s.w. Es wird keine weitere Hilfe gegeben und auch die Fachkonferenz Digital darf nicht unterstützen. Es werden keine Fragen beantwortet, nur ein Counter gestartet, der von 20 Minuten runterläuft. Ein kurzes Stocken, dann die große Aktivierung. „Wie lade ich nochmal andere ein?“, „Kommt in meine Gruppe!“ Die Lehrkräfte tobten sich aus, ein charmantes Wuseln erfüllt den digitalen Raum. In einem entfernten Echo hörte man Lachen.

15:30 Wir kommen alle wieder zusammen. Viele glückliche Gesichter. Wir reden über den Tag und die Erkenntnisse. Die Dinge, die sich die Lehrkräfte vornehmen und wie eine bessere Integration von „Digitalisierung“ in den Alltag gelingen kann. Wir haben es geschafft das Thema näher zu bringen. Die Kollegen fühlten sich wohl. Erleichterung macht sich breit. Die Wochen der Vorbereitung durch die Fachkonferenz Digitalisierung hat sich gelohnt. Die Schulleitung beendet den Tag mit Dank, Lob und den letzten Worten: „Irgendwie hat man noch Lust, hier weiter zu verweilen.“

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